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08.07.1838
Graf von Zeppelin, der erfolgreiche
Bahnbrecher deutscher Luftfahrt,
wurde in Konstanz geboren.
Neben der Entwicklung
konventioneller Flugapparate erregen
Luftschiffe immer öfter die öffentliche
Aufmerksamkeit.
05.01.1910
An diesem Tage wurde nach einer
mehrtägigen Bahnfahrt von Mainz
nach Konstanz das halbfertige
Flugzeug von Ernst Schlegel und
seinem Freund Züst auf dem damaligen
Exerzierplatz des Grünen Regiments
114 im Westen der Stadt Konstanz
stationiert. Von dieser Stunde an hieß
(im Volksmund auch „Exe“ genannt)
nur noch Flugplatz Konstanz. Nach
Fertigstellung der „Flugmaschine
Schlegel-Züst“ erfolgten erste
Flugversuche der beiden „Aviatiker“
mit dem selbstgebauten
Motorflugzeug. Nach dem dritten
Flugversuch (Flughöhe 3m, Strecke
150m) ging der Apparat mit Ernst
Schlegel an Bord zu Bruch.
Die Flugmaschine „Schlegel-Züst“
basierte auf einem von der Firma
Automobil & Aviatik (Leipzig-
Heiterblick) hergestellten und selbst
aufgebauten Eindecker, bei welchem es
sich um einen Nachbau einer
französischen „Hanriot“ handelte.
02.05.1912
Zweiter deutscher Zuverlässigkeitsflug
am Oberrhein mit Zielflugplatz
Konstanz. Es nehmen insgesamt 10
Motorflugzeuge teil. Derartige
Veranstaltungen dienen dem direkten
Mustervergleich und fördern die
wirtschaftliche Konkurrenz zwischen
Flugzeugherstellern.
29.06. – 05.07.1913
Bereits zur Kaiserzeit behauptet sich
Konstanz zusammen mit der
Bodenseeregion als fliegerisches
Zentrum, nicht zuletzt wegen der
Bedeutung für die Luftfahrtindustrie –
getrieben durch Namen wie Claude
Dornier und Ferdinand Graf Zeppelin.
Unter dem Protektorat seiner
königlichen Hoheit des Großherzogs
von Baden findet der Bodensee-
Wasseflug 1913 als fliegerisches
Großereignis statt. Sieger: Hellmuth
Hirth, gefolgt von Willy Truckenbrodt.
22.10.1913
Der Konstanzer Flieger Ernst Schlegel
gewinnt beim Prinz-Heinrich-Flug den
Nationalpreis mit 60.000 Goldmark.
1918
Erste Kontakte und Wiederaufbau.
Flugpionier Ernst Schlegel bekundet
Interesse am Flugverkehr ab und nach
Konstanz.
Nach dem Waffenstillstand weist Hugo
Junkers im Werk Dessau seine
Ingenieure an, den Bau eines
vollständig aus Metall bestehenden
Verkehrsflugzeugs anzugehen.
13.01.1919
In Konstanz wird eine Fliegerstation
errichtet. Es handelt sich um die dritte
Station im Deutschen Reich. Stationiert
werden 4 Flugzeuge, 4 Piloten und 4
Mechaniker.
18.08.1919
Konstanz wird erste süddeutsche Stadt
mit öffentlichem Luftverkehr und
damit Vorreiter für moderne
Verkehrsinfrastruktur.
Eingeführt werden Passagier- und
Streckenflüge mit zwei Flugzeugen.
Die Strecke Konstanz-Berlin wird in
nur 4,5 Std. Flugzeit möglich – beinahe
undenkbar für die damalige Zeit.
03.01.1921
Eröffnung des Flugpostverkehrs auf der
Strecke Konstanz – Stuttgart durch das
Unternehmen „Luftverkehr Strähle“.
11.04.1921
Nach dem Erfolg auf der Stuttgarter
Linie folgt die Eröffnung der direkten
Flugpostlinie Konstanz – München.
01.06.1922
Erste Bodensee-Rundflüge mit einem
Dornier Delphin Flugboot durch
Flugkapitän Willy Truckenbrodt im
Auftrag des „Bodensee-Aero-Lloyd“ in
dem auch die Luftverkehrsgesellschaft
Konstanz Mitglied war.
1926
Das Unternehmen “Deutsche
Lufthansa Aktiengesellschaft” wird am
06.01.1926 gegründet und noch im
gleichen Jahr eine Schwarzwalsstrecke
unter Einbezug das Flughafens
Konstanz als Übernachtungs- und
Ausgangspunkt eingerichtet. Die Linie
wird in den Sommermonaten bedient
und erreicht bedarfsorientiert die
Stationen Villingen, Karlsruhe,
Baden/Baden, Mannheim, Darmstadt
sowie Frankfurt. Die Strecke bleibt bis
1934 bestehen, es kommen diverse
Flugzeugmuster – darunter eine
sechssitzige Junkers F13, sowie die
berühmte JU-52 (“Tante Ju”) zum
Einsatz.
31.12.1971
Der Motorflugbetrieb der Allgemeinen
Luftfahrt nimmt einen gewaltigen
Aufschwung. Die Flugbewegungen
steigen von ca. 1000 im Jahr 1959, auf
28.700 im jahr 1971.
1976
Der Flugpionier und „alte Adler“ Ernst
Schlegel verstirbt 1976 im hohen Alter
von fast 94 Jahren in seiner
Heimatstadt Konstanz.
1979
Altana (vormals Byk Gulden)
beabsichtigt am Flugplatz eine
Produktionsstätte zu errichten.
Bodenuntersuchungen – seitens Altana
– ergeben wg. aufwendigen
Gründungen Mehrkosten von 30 Mill.
DM, welche die Stadt Konstanz
übernehmen soll. Der Gemeinderat
lehnt dies ab.
16.05.1980
Dem hiesigen Segelfluglehrer Helge
Loschan gelingt im Rahmen der
Städtepartnerschaft ein Zielflug von
Konstanz nach Fontainebleau, 486 km
in 5 Std. 25 Min., eine herausragende
segelflugsportliche Leistung.
11.12.1980
Der Gemeinderat beschliesst die
Aufnahme des bestehenden
Verkehrslandeplatzes in den
Flächennutzungsplan bei 30 Ja-
Stimmen, 6 Nein-Stimmen und 2
Enthaltungen.
August 1985
Das Musikfestival Rock am See findet
zum ersten Mal statt und wird zum
wichtigen Bestandteil des Konstanzer
Veranstaltungskalenders. Bis 2013
finden 27 Folgefestivals (meist im
Jahresrhythmus) statt. Neben Raum
für Camping werden Duschen,
Toiletten und ein kleiner Supermarkt
bereitgestellt.
21.06.1990
Schließungsversuch durch die
Stadtverwaltung (OB Dr. Horst
Eickmeyer 1980-1996) auf Antrag
einiger GemeinderätInnen. Dieser wird
abgelehnt.
1990
Auf dem gesamten Gelände wird in ca.
50 cm Tiefe Grundwasser festgestellt.
Der Druckpegel läge in der Höhe des
Wasserspiegels des Untersees, was bei
Hochwasser eine flächenmäßige
Überschwemmung des gesamten
Fluggeländes impliziert. Sollte eine
Bebauung überhaupt in Betracht
gezogen werden, sei u.a. eine
Großpfahlgründung bis 40m Tiefe
notwendig.
Mai 1999
Das Jahrhundert-Hochwasser
30.06.2000
Besuch des Bundespräsidenten
Johannes Rau anlässlich einer
Nobelpreisträgertagung auf der Insel
Mainau.
Juli 2001
Zwei Mauersegler werden am
Flugplatz Konstanz auswildert, die
Lokalzeitung Südkurier veröffentlicht
einen Artikel.
16. April 2002
Landung des neuen Luftschiffs
Zeppelin NT auf dem Konstanzer
Flugplatz.
2003
Während des Jahrhundertsommers
2003 wickelt der Flugplatz Konstanz
knapp 10.000 Starts unfallfrei ab.
18. – 20.06.2010
mit einem großen Festprogramm. Zum
Jubiläum erscheint ein Buch über die
Entstehung und Geschichte des
Flugplatzes, welches bis heute auf dem
Tower erhältlich ist.
Geschichte
Der Platz welcher über 100 Jahre keine Chance hatte sich zu beweisen bietet für jeden Konstanzer, sowie Gast etwas.
Landeplatz Konstanz e.V. i.G.
Ein Platz für alle
2014
Ende 2014 schreibt die Stadt Konstanz
ihr Gewerbeflächenentwicklungsknzept
fort, ein Stadtentwicklungsbüro
übernimmt den Auftrag für ein
entsprechendes Gutachten.
Die Petition zum Erhalt des Flugplatzes
wird mit großem Erfolg beendet. Das
notwendige Quorum wird um 35%
überschritten. Das Ergebnis wird am
04.12.2015 persönlich an Herrn
Oberbürgermeister Uli Burchardt
überreicht.
28.06.2015
Besuch des Bundespräsidenten
Joachim Gauck anlässlich eines
Gedenkgottesdiensts für den
böhmischen Reformator Jan Hus.
Mitte 2015
Der Arbeitskreis Luftverkehr Konstanz
e.V. initiiert die Webseite:
www.pro-flugplatz-konstanz.de
Das von der Stadt Konstanz in Auftrag
gegebene Gutachten zum
Gewerbeflächen-Entwicklungskonzept
soll eine Rechtfertigung begründen,
den Flugplatz für Gewerbeansiedlung
zu erschließen.
In einer stringenten Analyse werden
von Peter Magulski zentrale Aussagen
dieses Gutachtens nachhaltig widerlegt.
29.08.2015
Zum 105-jährigen Jubiläum findet im
Sommer 2015 ein
Dezember 2015
Auf Wunsch der Stadt Konstanz
stimmen alle Gesellschafter der
Flughafengesellschaft Konstanz dem
Bau eines Flüchtlingsheims am
Verkehrslandeplatz Konstanz (im
nördlichen Bereich) zu. Geplant sind
mehrere beheizte Großzelte für ca. 500
Flüchtlinge. Der Flugbetrieb soll dabei
fortbestehen.
08.03.2016
Nach eingehender Prüfung durch das
Landratsamt Konstanz wird die
geplante Errichtung eines
Flüchtlingsheims am Flugplatz
verworfen. Begründung: „zu nass“.Die
„prophylaktischen
Trockenlegungskosten“ würden ca.
250.000 EUR pro Hektar betragen.
25.10.2018
Der Gemeinderat fasst den
Grundsatzbeschluss zur Überplanung
des Landeplatzes auf der Grundlage
eines Kompromissvorschlags des
Regierungspräsidiums. Es folgt die
Entwicklung von Gewerbeflächen im
Umfang von bis zu 5,6 ha im
24.05.1926
Fertigstellung
der
neuen
Flughalle
auf
dem Flughafen Konstanz.
03.08.1927
Eröffnung und Einrichtung der
Flugverbindung Konstanz-Innsbruck-
Salzburg-Wien durch die Deutsche
Lufthansa.
1928 – 1930
Beginn
der
Segelfliegerei
in
der
Ortsgruppe
Konstanz
im
Deutschen
Luftsportverband.
Bau
von
Segelflugzeugen
in
den
Werkstätten
der
Zimmerei
Stöhrer
und
in
der
Klosterkaserne
unter
der
Leitung
von
Ernst Stopper.
Das seinerzeit grösste Flugboot
25.05.1931
Ernst Udet startet als Kunstflieger beim
Flugtag in Konstanz.
06.06.1931
Erste Landung eines neuartigen
Windmühlenflugzeuges, genannt
Gyrocopter des Engländers Rawson.
Juli 1935
Der Flughafen Konstanz wird beim
Deutschlandflug zum Pflichtlandeplatz
erklärt. 147 Motorflugzeuge passieren
den Flughafen. Motorflugschule unter
Franz Jaeckel, Jakob Wanner und
Hartnack. Segelflugausbildung unter E.
Edelhoff, A. Eisenmann, Dipl. Ing.
Schwarz und Straub. Während des
Krieges: Vormilitärische Ausbildung im
Segelflug im NSFK, Flieger HJ und
FAG (Flugtechn. Arbeitsgemeinschaft
des Technikum Konstanz).
26.04.1945
Einmarsch der französischen
Besatzungstruppen in Konstanz,
welche den Flugplatz weiterhin nutzen.
nördlichen Teilbereich unter
Beibehaltung des Flugbetriebs.
15.08.2019
Beschluss zum Gründung des Vereins
Landeplatz Konstanz e.V., welcher sich
zum Ziel gesetzt hat den Flugplatz weiter
zu erhalten. Gemeinsam mit der
stillgelegten Segelflugpiste soll auf dem
ganzen 140.000 Gelände. Ein
Gewerbegebiet, Naherholungszentrum
entstehen und die dort sich befindliche
Natur geschützt werden.
Vielen Dank an die Macher
von: www.pro-flugplatz-konstanz.de
Helge Loschan, Robert Leitner,
Simon Wippich
1945 – 1954
1945 ordnet der zivile Kontrollrat der
aliierten Siegermächte USA,
Sowjetunion, England und Frankreich
ein an. Im „Potsdamer Abkommen“
vom August 1945 wird diese
Bestimmung festgeschrieben, der
Erlass soll die Entmilitarisierung
Deutschlands festigen. Viele
Luftsportler und Flugbegeisterte
widmen sich in dieser Zeit dem Bau
und Betrieb von Flugmodellen. Im
Geheimen werden noch vor erste
Flugzeugteile gebaut, wofür die
handwerklichen und fliegerischen
Kenntnisse hilfreich sind. Bis 1953
bedienen ausschliesslich ausländische
Fluggesellschaften die deutschen
Routen, die Einfuhr von Flugzeugen
wird erst ab 1954 wieder zugelassen.
Durch den Eigenbau vieler Muster
(speziell im Segelflug) erlebt der
Flugsport auch in Konstanz einem
enormen Aufschwung, die
kriegsgeplagten Bürger geniessen die
zurückgewonnene Freiheit.
Gründung des “Club der Flieger Insel
Mainau e.V.” unter Mitwirkung des
Grafen Lennart Bernadotte.
Winter 2010
Unter der Leitung von Prof. Dr. Ing.
Thomas Stark wird im Wintersemester
2010/2011 eine Studienarbeit über
Ideen und Konzepte für eine
Verbesserung der Infrastruktur des
Verkehrslandeplatzes Konstanz erstellt.
Dabei wird auch ein Hallenneubau
erwähnt, auf dessen Dachgeschoss ein
Restaurant mit Versammlungsräumen
für Vereine vorgesehen ist.
19.05.2011
Ministerpräsident Winfried
Kretschmann ist per Helikopter zu Gast
in Konstanz.
2011
Der Konstanzer Gemeinderat diskutiert
erneut die Schließung des
Verkehrslandeplatzes, auf der Fläche
soll ein neues Gewerbegebiet
entstehen. Die realistische Evaluation
von Leerständen innerhalb der Stadt
führt 2012 zum Verzicht auf eine
Schließung, der Pachtvertrag wird bis
2017 mit einer Option auf weitere fünf
Jahre verlängert.
Kauf des ersten Motorflugzeuges Typ
„Auster“ durch den Club der Flieger
Mainau e.V. und durch Fluglehrer
Erich Spörin und ab 1964 Heinz Baur.
20.08.1962
Durch die veränderten Anforderungen
an die Infrastruktur wird die Errichtung
eines neuen Landeplatzes für Motor-
und Segelflug westl. des alten
Flugplatzes notwendig. Beginn der
Planierarbeiten.
Februar 1963 die “Seegrörne”
Im Winter 1963 friert der Bodensee
komplett zu. Die sog. wird zum
regionalen Spektakel und verbindet
Menschen wie auch Länder. Daran
nehmen auch Sportflieger mehrerer
Nationen teil und nutzen die Eisfläche
des Bodensees als Sonderlandeplatz.
11. – 13.05.1963
4. internationales Fliegerwochenende
auf dem Gelände des Flugplatz
Konstanz.
19.11.1965
Umzug von dem alten auf das neue
Flugplatzgelände
14. und 15.05.1966
Offizieller internationaler Sternflug
mit 60 Flugzeugen.
06.05.1970
Taufe einer Boeing 737 der Lufthansa
auf den Namen „Konstanz“.